Die FREIEN WÄHLER begrüßen die Entscheidung von Verteidigungsminister Pistorius für ein neues Wehrpflichtmodell. Damit die angestoßenen „Trendwenden“ bei Personal und Material schnellstmöglich umgesetzt werden können, fordern die FREIEN WÄHLER eine Ausweitung des Wehretats sowie die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres für junge Frauen und Männer.
Joachim Streit, zukünftiger FREIE WÄHLER Europaabgeordneter, begrüßt, dass der seit langem erhobenen Forderung der FREIEN WÄHLER endlich Rechnung getragen wird: „Mit Aussetzung der Wehrpflicht wurde eines der letzten gesellschaftsumfassenden Bindeglieder ohne Not aufgegeben. Mit jedem Jahr nach Aussetzung der Wehrpflicht zeigen sich die Folgen immer stärker: Das Eintreten für die Gemeinschaft, für Ehrenamt und soziales Miteinander lässt nach. Wenn wir den Zusammenhalt verlieren, wird unser System vor große Probleme gestellt. So wie die Wehrpflicht früher, bedarf es auch heute eines identitätsstiftenden Einsatzes für die Gesellschaft. Es geht uns nicht darum, die alte Wehrpflicht 1:1 wiedereinzuführen, sondern den jungen Menschen die Gelegenheit einzuräumen, Gesellschaft und Staat einen Teil zurückzugeben.
Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr, welches in sozialen und karitativen Einrichtungen oder bei Blaulichtorganisationen, der Bundeswehr sowie im ökologischen Dienst geleistet werden kann, wird die Wehrbereitschaft sowie die Einigkeit im Land stärken und somit auch die Demokratie festigen. Wir wollen deshalb zusätzlich die Möglichkeit schaffen, dass alle Menschen, welche sich um eine Einbürgerung bemühen, die Gelegenheit bekommen , die Wartezeit durch diesen Dienst an der Gesellschaft zu verkürzen.“
Damit die Bundeswehr nach aktuellen Plänen des Verteidigungsministeriums bis 2031 auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten anwachsen kann, werden etwa 20.000 zusätzliche Soldaten benötigt.
„Die nun geplante Erfassung von Wehrfähigen, sowie der Ausbau der Musterungskapazitäten ist ein erster wichtiger Schritt. Damit das langfristige Ziel einer Personalstärke der Bundeswehr von 460.000 Soldaten – 203.000 im stehenden Heer – jedoch erreicht werden kann, müssen die Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten der Bundeswehr attraktiver werden. Baufällige Kasernen, schimmelige Badezimmer und Ausrüstungsmängel/am bedarf vorbeigehende Ausrüstungskäufe stehen einer effektiven und effizienten Aufgabenerfüllung entgegen. Wir fordern deshalb im Zuge der Einführung eines Gesellschaftsjahres neben attraktiven sozialen Rahmenbedingungen, eine bedarfsgerechte Ausstattung und die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen sowie den Rückhalt für die Bundeswehr in Politik und Gesellschaft“, so Streit weiter.